Die Streitbuche

Die Streitbuche

So sah die Streitbuche 1989, kurz vor ihrem Zusammenbruch, aus.

Grenzstreit im Taunus: Zwischen der Kronberger Mark und der Hohemark, an der mehrere Dörfer Nutzungsrechte am Wald hatten, kam es vor 300-400 Jahren immer wieder zu Grenzstreitigkeiten, insbesondere im Gebiet südöstlich des Altkönigs : Namen in alten Landkarten weisen darauf hin.

So gab es dort eine Haderhecke oder einen Streitplatz, erhalten blieb bis heute der Haderweg (von den Hühnerbergwiesen steil bergauf Richtung Altkönig) und die Streitbuche an diesem Weg. Der Baum, eine alte Rotbuche, gehört zu den ältesten Grenzzeichen im Taunus. Die Streitbuche ist der einzige in der letzten Zeit noch gefundene „Markbaum“. Erstmals erwähnt wurde diese Art der Grenzkennzeichnung, bei der man Kerben in markante Bäume schnitt, vor etwa 600 Jahren.

Die Reste der Streitbuche findet man beim Aufstieg auf den Altkönig, etwa 3 km entfernt vom Schwimmbad Kronberg am markierten Wanderweg (grüner Balken). Vor einigen Jahren stürzte der Baum, der einst einem Umfang von ca. 5 m hatte in sich zusammen, und nur noch Teile liegen heute am Boden; ein Nachfolger ist gepflanzt. „Ein ganz besonderer Reiz geht von diesem historischen Platz bei Nebelwetterlage aus. Hier erlebt man ursprüngliche Taunuslandschaft“, meint Gunther Haarstark, der sich auch mit anderen Alt- und Römerstraßen im Taunus gut auskennt.

In leicht erwanderbarer Entfernung von der Streitbuche befindet sich der Altkönig, für viele der schönste Gipfel im Taunus. Die Streitbuche liegt am Haderweg, Teil der alten Römerstraße von Nida (beim heutigen Heddernheim gelegen) zum römischen Kastell „Kleiner Feldberg“ am Limes. Der Haderweg geht in den Pflasterweg, ebenfalls Teil dieser Römerstraße, über. Der Pflasterweg führt dann über die traditionsreiche Gastronomie am Fuchstanz weiter zum Römerkastell.

Ausgewählt von:
Gunther Haarstark M.A., Stadtteilhistoriker Frankfurt-Griesheim und Wanderführer beim Pfälzerwaldverein/ OG Frankfurt/M.