Geschichte

Die Geschichte des Taunusklubs

August Ravenstein (1809-1881) war Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des Taunusklubs

Erster Vorsitzender war August Ravenstein

Der Taunus, ein rheinisches Mittelgebirge, ist Heimat des Taunuklubs und seiner Wanderer. Der Große Feldberg ist eng mit der 150-jährigen Geschichte des Vereins verknüpft. Namhafte Fankfurter Bürger gründeten am 5. Januar 1868 den Taunusklub auf dem Gipfel dieses höchsten Berges des Taunus. Bei Schnee und Eis mußte die 878,53m Höhe über dem Meeresspiegel erreicht werden, die ein europäischer Gradmessungspfeiler aus dem Jahre 1868 auf dem Gipfel anzeigt. 58 Gründungsmitglieder, einschließlich ihres ersten Vorsitzenden, des Frankfurter Buchhändlers und Kartographen August Ravenstein, legten den Grundstein für einen aktiven Wanderverein.

„Frisch auf“ ist der Wandergruß

Starke Impulse der Wanderbewegung gingen vom Taunusklub Frankfurt aus, welcher heute den Ehrennamen „Stammclub“ innerhalb des Vereins trägt. Im Jahre 1883 war der Taunusklub Frankfurt einer der Initiatoren und Mitbegründer des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine. Um eine Gemeinschaft aller Wanderer zu dokumentieren, wurde am 19. August 1888 unser Wandergruß „Frisch auf“ in Frankfurt einstimmig gewählt.

Der Taunusklub verwirklichte noch im 19. Jahrhundert die Aufgabe, die bestehenden Wege im Gebiet des Großen Feldbergs zu markieren. Über 300 Wegweiser zeigten der immer größer werdenden Schar von Wanderern den Weg zu den schönsten Aussichtspunkten des Taunus. Das Wanderwegenetz wurde zielstrebig erweitert und erstmals mit einem Farbwegweisesystem ausgestattet. Die ersten Wanderkarten wurden herausgegeben. Schutzhütten, Aussichtstürme und Tempelchen entstanden unter der Regie desTaunusklubs.

Das ursprüngliche Wanderheim des Taunusklubs auf dem Feldberg (oben im Bau um 1900) wurde während des 2. Weltkrieges zerstört.

 

Hilfe für die Menschen im Taunus

Der Taunusklub formulierte für sich aber nicht nur Ziele im Bereich des Wanderns. Eines seiner weiteren Gründungsziele war die Hebung des Wohlstandes im Taunus, denn in den Dörfern hinter dem Taunuskamm herrschte vielfach bittere Armut. Der Taunusklub förderte durch Spenden seiner Mitglieder Handwerksbetriebe wie Nagelschmieden und Besenbindereien. Er trug außerdem zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung bei und spendete – wenn die Not besonders groß war – auch Brot und Setzkartoffeln.

Taunusklub-Turm auf dem Feldberg im Weltkrieg vernichtet

Mit Einweihung des Turms auf dem Gipfel des Großen Feldberges am 12. Oktober 1902 wurde ein lang gehegter Wunsch des Taunusklub Frankfurt verwirklicht. Der Kaiser selbst begutachtete den Bau und stimmte den Bauplänen zu. Im Kriegsjahr 1943 wurde dieser stolze Turm, Heimstatt des Taunusklubs, durch Absturz eines deutschen Jagdfliegers zerstört. Die ausgelagerte Bibliothek wie das Archiv des Stammklubs wurden ein Opfer der Flammen.

Preisträger der Eichendorff-Plakette

Im Jahre 1983 erhielt der Gesamt-Taunusklub die vom Bundespräsidenten Karl Carstens gestiftete Eichendorff-Plakette für langjährige Bemühungen um die Pflege und Förderung des Wanderns. Karl Carstens überreichte die Ehrung selbst. Im Jahr 1988 erhielt der  Taunusklub Oberursel diese Auszeichnung. Es folgten 1990 der Taunusklub Bad Soden, 1992 der Taunusklub Neu-Anspach, 1993 der Taunusklub Stammklub Frankfurt, 1995 der Taunusklub Wetzlar, 2003 der Taunusklub Münster und 2007 als vorläufig letzter Zweigverein der Taunusklub Köppern.

Ausrichter deutscher Wandertage

 Im Jahr 1994 hatte der Taunusklub in Gemeinschaft mit dem Westerwaldverein die ehrenvollen Aufgabe übernommen, in Wetzlar an der Lahn den 94. Deutschen Wandertag auszurichten. Zuvor waren die Wanderer der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine seit über 100 Jahren gern gesehene Gäste in unserer Region. So sind zu nennen der 2. Deutsche Wandertag im Jahr 1888 in Frankfurt am Main, der 5. Deutsche Wandertag 1891 ebenfalls in Frankfurt am Main, der 22. Deutsche Wandertag 1909 in Limburg an der Lahn, der 42. Deutsche Wandertag 1933 in Frankfurt am Main, der 51. Deutsche Wandertag 1950 in Königstein im Taunus und der 68. Deutsche Wandertag 1967 in Nassau an der Lahn.

Neue Heimat im Hessenpark

Seit dem Jahr 2006 hat der Taunusklub eine langersehnte neue Heimat im Hessenpark, einem Freilichtmuseum bei Neu-Anspach, erhalten. Das Taunus-Haus, eine frühere Hofreite, ist das erste Haus aus dem näheren Taunusgebiet, das, im Hessenpark wieder aufgebaut, seinen neuen Platz fand. Als Museum präsentiert es die traditionsreiche Geschichte des Taunusklubs.